Schweizer Unternehmen haben in den vergangenen Krisenjahren eine höhere Resilienz aufgewiesen als ihre deutschen und österreichischen Nachbarn. Diese Erkenntnis geht aus dem ERM Report 2023 der Hochschule Luzern und der Fachhochschule Kiel hervor, die kürzlich veröffentlicht wurde. Der Report beleuchtet detailliert, wie diese Unternehmen sich angesichts globaler Herausforderungen behauptet haben, und wird ergänzt durch einen Gastbeitrag von Swiss GRC, der die Bedeutung des Risikomanagements für die finanzielle Stabilität betont.
Überlegene Krisenresilienz Schweizer Unternehmen
Der ERM Report 2023, eine umfassende Untersuchung der Hochschule Luzern und der Fachhochschule Kiel, hat bemerkenswerte Einblicke in die Resilienz von Unternehmen im deutschsprachigen Raum geliefert. Die Studie zeigt, dass Schweizer Unternehmen während der jüngsten Krisenjahre eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit aufwiesen. Im Vergleich zu deutschen und österreichischen Unternehmen schnitten sie hinsichtlich Krisenresilienz deutlich besser ab, insbesondere in Bezug auf Faktoren wie höhere Umsatzrenditen, fortgeschrittene Digitalisierung und agile Reaktionen auf Pandemie-bedingte Herausforderungen.
Eigenkapital als Fundament für Widerstandsfähigkeit
Die Schweizer Überlegenheit in Bezug auf Krisenrisilienz lässt sich teilweise auf eine bessere Eigenkapitalausstattung und effiziente Geschäftsmodelle zurückführen. Zudem trugen die Diversifizierung der Schweizer Wirtschaft und starke Exporte, insbesondere im Pharmasektor, dazu bei, dass Schweizer Unternehmen insgesamt weniger von Liquiditätsengpässen betroffen waren. Ziel des ERM-Reports war es, börsenkotierte Unternehmen aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) über einen Zeitraum von fünf Jahren (2018 bis 2022) hinsichtlich ihrer finanziellen Krisenanfälligkeit zu bewerten.
Gastbeitrag von Swiss GRC: Risk Management als Basis finanzieller Resilienz
Im Gastbeitrag von Swiss GRC im ERM Report 2023 betonen Besfort Kuqi, Yahya Mohamed Mao und Nora Wyss, dass in der heutigen unsicheren und dynamischen Welt Resilienz auf operationeller und finanzieller Ebene für Organisationen entscheidend ist. Dabei heben sie hervor, dass Resilienz über das blosse Bewältigen von Krisen hinausgeht und die kontinuierliche Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen zukünftige Bedrohungen beinhaltet. Ein effektives Risikomanagement, das die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken umfasst, ist ein Schlüsselinstrument zur Stärkung der allgemeinen Resilienz. Die Integration von Technologien wie Automatisierung, KI und datengesteuerte Analysen in Risikomanagementprozesse wird als entscheidend für die frühzeitige Erkennung und Bewältigung potenzieller Risiken betrachtet. Darüber hinaus wird die Bedeutung von integrierten GRC-Softwarelösungen zur Verbesserung der Effizienz und Genauigkeit im Risikomanagement betont. Der Beitrag unterstreicht, dass Resilienz ein kontinuierlicher Prozess ist, der eine klare Strategie, engagierte Führung und die Bereitschaft zur Anpassung erfordert, um langfristigen Erfolg in einer sich ständig wandelnden Welt zu sichern.
Über den ERM Report
Der jährlich erscheinende ERM Report, herausgegeben von der Hochschule Luzern und der Fachhochschule Kiel, gilt als massgebliche Quelle für fundierte Analysen und wertvolle Einblicke im Bereich des Enterprise Risk Management. In diesem Jahr untersucht der Bericht wie es um die finanzielle Resilienz von Unternehmen in der DACH-Region steht und welche Rolle Risk Management dabei spielt. Der Bericht liefert Erkenntnisse, die für die gesamte Wirtschaft der DACH-Region relevant sind. Hierbei wird aufgezeigt, dass die Stabilität und das Wachstum der Unternehmen in dieser Region eng mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Erfolg verknüpft sind. Aus der detaillierten Analyse der Daten von Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden praxisorientierte Kernbotschaften abgeleitet, die Möglichkeiten zur Verbesserung der finanziellen Resilienz aufzeigen.